Die Ausstellungsserie „zeichnung/drawing“ im Büro Weltausstellung findet nach FRANZ GRAF ihre Fortsetzung mit OSWALD OBERHUBER. Mit dem programmatischen Ausstellungstitel „PRIVAT EROTIK VERBOTE DAS MÖGLICHE & UNMÖGLICHE von OBERHUBER IN DER ZEICHNUNG“ werden erstmals in einer Ausstellung konzentriert nur zeichnerische Werke, quer durch sein langjähriges Schaffen, gezeigt. Nach Angaben Oswald Oberhuber’s zu Folge umfasst sein zeichnerisches Werk mehr als 10.000 Arbeiten! Genau diese „unmittelbaren Momentaufnahmen kreativer Prozesse“ im Medium Zeichnung liegt im Interesse des Ausstellungsmacher's Stefan Bidner, der sich für diese Ausstellungsserie verantwortlich zeichnet.
DIE ZEICHNUNG ALS ANNAHME
Die Zeichnung als unmittelbare Notierung ist ein unbewusster Vorgang, der sich am besten ausdrückt in Situationen der Ablenkung, soll doch jene Notierung entsprechend diesem Begriff immer etwas Neues entwickeln. Diese Bemerkungen wirken als fraglicher Inhalt, wird doch jede Kontrolle hierin ausgeschlossen, was nur scheinbar so ist, ist doch jede handelnde Tätigkeit auch gleichzeitig einem Mechanismus bewusster Vorgänge in der Erfahrung ausgesetzt. Das Unbewusste ist gleichzeitig mit der Mechanik des Handelns verwurzelt. Das ist nur ein Aspekt, aber insofern der wichtigste, als aus diesem Vorgang immer Neues geschieht. Die Besonderheit und der Reiz der Zeichnung kann sich auch aus einem vorgegebenem Thema ergeben, das mich einschnürt und zwingt zu einer totalen Disziplinierung, in der die Thematik sich entweder als Erzählung ausspricht oder formale Überlegungen einen Zwang ausüben. Dies ist keine Einschränkung, sondern eine Maßnahme zur jeweiligen Beherrschung der manuellen und geistigen Fähigkeiten. Diese Sprache, wenn man sie behrerrscht, zeigt eine klare Feststellung der Begriffe, einen philosophischen Beweis der Anwesenheit von Vorstellungen, die sich definieren aus der Anwesenheit der Anwesenheit. Das Zeichnen hat in seiner Offenheit jede Möglichkeit erreicht, die weit über die Einschränkung des Bildes hinausreicht, trotzdem die heutige Kunst von Mondrian bis jetzt sich in der Improvisation und der begrenzten Notierung ausdrückt. Hierin zeigt sich auch eine bestimmte Form der Qualität, die aus der Überlegung der begrenzten Möglichkeit die Genauigkeit formuliert, so dass sich das Prinzip der Zeichnung in allen Bereichen der bildenden Kunst durchschlägt.
August 1985, Oswald Oberhuber (in Peter Weiermair (Hg.): „Oswald Oberhuber – Arbeiten auf Papier 1947–1986“, 1988, S. 314)
Franz Graf 5 ________ ___6_ _7“ _5_)7“_ SOON ON THIS SCREEN Stefan Bidner (Hg.) 56 Seiten, A4, s/w, Transparentpapier, Auflage 100, Wiener Art Foundation 2014 davon 25 Special Edition, mit einer Radierung in einer Kartonbox
*„Farbmittel ist nach DIN 55943 die Sammelbezeichnung für alle farbgebenden Stoffe.“
DIN 55943 ist eine Ausstellungsreihe mit Fokus auf Malerei junger, internationaler Positionen. Das Büro Weltausstellung lädt junge in Wien lebende Maler/Innen (Home) ein sich und ihre Position zur Disposition zu stellen. Diese Künstler/Innen werden ihrerseits gebeten, einen/eine Gastmaler/In (Guest) ihrer Wahl aus dem Ausland mit einzuladen.
Alexander Ruthner, Lutz Braun, Judith Rohrmoser, Sophia Süßmilch, Michi Lukas, Jim Thorell, Katherina Olschbaur, Matthias Buch, Mario Grubisic, Natasa Berk, Rade Petrasevic, Theresa Reusch
diskurs+ fragen+ hören+ antworten+ sehen+ malerei
„Gute Malerei, bleibt gute Malerei“! (Herbert Brandl, Wien 1993)*
einst totgeglaubt wieder wieder auferstanden die malerei als beharrliche konstante im kunstdiskurs als lazarus unter den künsten
der farbenrausch im konjunkturmodus? alles palletti mit der pallette? oder doch strapaziertes medium?
generationen im konkurrenzkampf die weisse leinwand als kampfzone der eigenen willenskraft die kritik im nacken das gesehene gemalte neu interpretieren das ungesehene vermeiden dem sysiphos gleich tun himmelfahrtskommando talwärts zum olymp wo malerfürsten und malerfürstinnen zufrieden lächeln
L’art pour l’art …? oder gute malerei, bleibt eben gute malerei …!
Mike Bouchet/Paul McCarthy, Marcus Geiger, Gelatin, Franz Graf, Martin Grandits, Hannes Langeder, Michi Lukas, Albert Mayr, Mario Neugebauer, Oswald Oberhuber, Begi Piralishvili, Gabriele Rothemann, Alexander Ruthner, Nino Sakandelidze, Peter Sandbichler, Björn Segschneider, Hans Weigand, Franz West, Erwin Wurm, Heimo Zobernig
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Ismini Adami, Beatrix Curran, Richard Nikl, Marina Sula, Sophie Thun, Helene van Duijne, Kerstin von Gabain