MATTHIAS BUCH
JULIAN PALACZ
Julian Palacz’ Suche nach dem Selbst, aufgehoben in der abstrakten Selbstdarstellung und Matthias Buchs Skizzieren von hunderten Linien, diffus verschlungen, geordnet parallel über eine Leinwand ziehend, haben eine Verwandtschaft. Beide fragen, nicht unironisch, nach dem was hinter dem Habituellen ist, dem Alltäglichen, dem was sich in Bewegung befindet. Es ist keine Sinnsuche, denn das vermeintlich Eigentliche ist in Material und Technik, Dokumentation und Aufbereitung schon aufgehoben.
Durch das akribische Observieren von eigener und fremder Handlung, von Vorgängen auf Bankkonten und in Netzwerken, zeigt Palacz Ich-Konstruktionen und visualisiert die Art, wie die Maschine den Menschen liest. Es geht dabei immer um etwas, das im Fluss ist, nicht festhaltbar scheint. Beide Künstler skizzieren Bewegung, einmal aus der Ferne, einmal aus der Nähe. Sie erarbeiten das, was sonst unaussprechbar verwickelt aus dem Blickraum zieht und normalerweise außerhalb des Kreises unserer Aufmerksamkeit stehen würde. Sie benötigen für das sonst Flüchtige lange Zeiträume der Dokumentation einerseits, und der Arbeit an großformatigen Gemälden andererseits. Kommt die Bewegung zum Stillstand – wird sie vom Künstler für beendet erklärt – ist das Werk über die Präsentation abgeschlossen.
Kuratiert von Olivia Kaiser