GALERIE KUNSTBUERO

Franco Kappls rezenter Werkblock zeigt sich als ein offenes und ambivalentes malerisches System. Ein unlängst verworfenes Bild, dessen gleißend weiße Oberfläche mit mattem Schwarz großteils übertüncht wurde, war Initialzündung für eine neue Herangehensweise an die Malerei. Aus der Destruktion formierte sich ein konstruktiv befruchtendes Malfeld. Die untere Malschichte wurde nun von der schwarzen Ebene zumeist streng eingefasst, wurde zur abstrakten Figur auf Grund, ohne mit der konkreten Gegenständlichkeit zu kokettieren. Zugleich löste sich die Form in reine malerische Spuren auf, erhielt Räumlichkeit. Andere artverwandte Bilder tragen vermehrt grafische Spuren, sensible Schlaufen mit grellen Farbakzenten an ihren Enden, so als würde die stille Nacht durch einen gellenden Schrei gestört werden. Satte Dunkelheit verwebt sich mit energetischen Lichtakzenten. Das Bild möchte in seiner Ambivalenz verweilen, sich selbstbewusst behaupten als malerische Schöpfung, aber zugleich sich entziehen und in den diffusen Bildraum entschwinden.

Florian Steininger zur aktuellen Ausstellung

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